Ein wesentlicher Treiber von Unternehmen, sich mit neuen digitalen Technologien und deren Innovationspotenzial auseinanderzusetzen, ist, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Neben der Einführung neuer digitaler Geschäftsmodelle und der Digitalisierung des Kerngeschäfts geht es hierbei insbesondere auch um die grundsätzliche Befähigung von Organisation und Mitarbeiter/-innen, neue Ideen zu generieren und mit neuen Geschäftsmodellen zu experimentieren. Dabei ist dies nicht als einmalige Aktivität, sondern als kontinuierlicher Lernprozess der Digitalisierung zu verstehen. Vor allem mittelständische Unternehmen sind es oftmals nicht gewohnt, explorativ oder agil zu arbeiten oder mit innovativen Ansätzen, die möglicherweise das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen, zu experimentieren.
Über Jahre eingeübte Phrasen und Glaubenssätze, wie „Das haben wir doch schon immer so gemacht“, hemmen die Ideenfindung und können die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells aufgrund veränderter Marktbedingungen oder neuer Technologien behindern.
Unternehmen, die durch eine Vielzahl an neuen Ideen und durch Mut zum Experimentieren auffallen, haben oft an der Flexibilisierung ihrer Organisationsstrukturen, dem Aufbrechen von Silo-Denken und an einer klaren Vorstellung gearbeitet, welche Art von Mitarbeiter/-innen sie benötigen bzw. wie diese weiterqualifiziert werden müssen. Der notwendige Qualifizierungsbedarf ist dabei unternehmensindividuell und kann sich auf digitale und agile Denk- und Arbeitsweisen, Basiswissen zu neuen Technologien, Methoden, Anwendungswissen, z. B. im Umgang mit digitalen
Medien oder Softwareanwendungen, Schulungen in neuen Arbeitsprozessen etc. beziehen.

Fehlermanagement
Weiterhin spielt die Sicht auf Misserfolge oder Fehler als wertvolle Lernerfahrung und der konstruktive Umgang mit denselben eine wesentliche Rolle. Wenn es gelingt, Erfahrungen aus Misserfolgen in eine bessere Beurteilungskompetenz umzuwandeln, dann können mehr erfolgversprechende Ideen generiert werden.

Personal
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei Transformationsprozessen besteht darin, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, mit ihnen gemeinsam an der Veränderung zu arbeiten, sowie ihren Befürchtungen durch einen ernst genommenen Change-Management-Prozess entgegenzuwirken.
Führungskräfte sollten sich ihrer Vorbildfunktion für die Kooperationsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft im Unternehmen bewusst sein. Darüber hinaus sind Changemanagement-Fähigkeiten im Rahmen der Digitalisierung des Kerngeschäfts essenziell. Neben solidem Wissen über das bestehende Kerngeschäft sowie die damit verbundenen Prozesse und Bedarfe werden auch Kenntnisse hinsichtlich neuer digitaler Technologien und eine Offenheit für Neues und Veränderung benötigt.

Kultur
Gerade beim Experimentieren kann die Unternehmenskultur einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie ist es, die das richtige Umfeld für Offenheit, Kreativität, Mut, Gestaltungswillen und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter/-innen und Führungskräfte schafft.

Strategie
Da es Durchhaltevermögen braucht, um neue Geschäftsfelder im Bereich der Digitalisierung aufzubauen, ist eine langfristige Vision im Einklang mit der Unternehmensstrategie nötig. Eine strategische Grundvoraussetzung bei allen Ungewissheiten in diesem Umfeld: Die zugrunde liegende Geschäftsidee muss bzgl. Marktstruktur und Kundenanforderungen, aber auch bzgl. der Wertschöpfungskette prinzipiell skalierungsfähig sein.